Rap Wörterbuch

HIP HOP WÖRTERBUCH

Ein Merkmal der deutschen Hip-Hop-Kultur ist ein eigener Jargon. Für Menschen, die keinen Bezug zu Hip-Hop haben, ist er oft schwer zu verstehen. Viele Begriffe sind Lehnwörter aus dem Englischen, was daher rührt, dass die Wurzeln des Hip-Hops in den USA liegen. Als Hip-Hop Anfang der Achtziger Jahre Deutschland erreichte, wurden viele Begriffe einfach übernommen. In der heutigen Zeit werden diese aber auch hauptsächlich von Schülern benutzt.

Es gibt Begriffe, die Hip-Hop-weit verwendet werden, und solche, die nur in den Teilgebieten MCing, DJing, B-Boying (Breakdance) und Graffiti verwendet werden. Für manche Anglizismen haben sich im Laufe der Zeit deutsche Entsprechungen gefunden. Sprühdosen zum Beispiel werden nicht mehr unbedingt als „cans“ bezeichnet, sondern äquivalent als „Kannen“.

A B C D E F G H I J K L M N O P R S T W Y

DJing Grafitti MCing
(Einfach auf die Buchstaben klicken um zum jeweiligen Buchstaben zu kommen)

A

  • Addlips (Subst.) engl. to add lips sinngemäß: Lippen hinzufügen; bezeichnet die Doppelspur bei der Aufnahme um gewisse Stellen des Liedes deutlicher hervorzuheben. Vermutlich in Anspielung auf ad lib (Improvisation; vgl. Zwischenrufe und call and response) entstanden.
  • Aight – Kurzform von engl. alright: in Ordnung; wird häufig von Rappern in Texten am Ende einer Zeile benutzt und steht für richtig, ok oder ganz genau. Es kann aber auch im Alltag als Zusage verwendet werden Beispiel: „Ich habe fertig geduscht, lass uns jetzt einkaufen fahren.“ Worauf die Antwort aight lauten könnte. Es kann aber auch als Frage benutzt werden. Beispiel: „Bring bitte den Müll raus, aight?“
  • Alter – (Alta, Alder) Gemeint ist sowas wie Kumpel: „Was los Alter?“ (Weiblich: „Was los Alte?“)
  • Atze, die oder der – Freund, allerdings eher als Mitglied einer Gang, mit denen man feiert und „Feinde“ bekämpft. Dieses Wort wurde von der Berliner Rapszene geprägt und bedeutet ursprünglich soviel wie „Bruder“. Herkunft findet sich im Alt-Berliner-Dialekt

B

  • B-Boy/B-Girl – (Subst.) von engl. Breaking-Boy bzw. -Girl: ein männlicher oder weiblicher Breakdancer
  • Backpacker – (Rucksackträger) ist eine Person die den Hip Hop Lifestyle lebt und sich vom Mainstream bzw. Kommerz abgrenzen möchte. (Nicht inhaltlich identisch mit dem gleichlautenden englischen Begriff für Globetrotter.)
  • Backspin – (Subst.) bekanntes Hip-Hop Magazin im deutschen Raum, benannt nach einem Tanzschritt im Breakdance und einer Scratchbewegung im Turntablism
  • Backup – (Subst.) engl. to back up: sichern, unterstützen; bezeichnet eine zweite Person, die mit dem Rapper zusammen auf die Bühne geht, um dem Vortrag des Rappers mehr Energie zu verleihen. In den meisten Fällen werden von „Backups“ besondere Stellen im Lied hervorgehoben in dem zeitgleich mit dem Rapper zusammen dasselbe ins Mikrofon gesagt wird, ähnlich wie bei den Addlips
  • Bänger auch Banger – (engl. to bang - krachen) Etwas was reinhaut bzw. sich gut anhört z. B. „das ist ein Bänger“
  • Battle – (Subst.) von engl. battle: Schlacht; Kräftemessen zwischen zwei Gegnern, sowohl zwischen MCs als auch zwischen B-Boys, Sprayern und Beatboxen. Bewertet wird meist durch eine Jury oder das Publikum
  • Beef – (Subst.) nörgeln, sich beklagen; Stress, Streit oder Feindseligkeiten zwischen Crews oder einzelnen Personen
  • Bitch (auch Biatch) – (Subst.) engl. bitch: lit.: Läufige Hündin; Schlampe, Zicke. Beleidigung, in manchen Szenen aber auch eine Bezeichnung für sämtliche weibliche Wesen
  • Bitchmove etwas nur unfaires tun
  • biten – (Verb) von engl. to bite: beißen; abkupfern, kopieren/nachahmen von Texten, Styles und/oder Flows anderer MCs oder Writer, wobei vorgegeben wird, die erbrachte Leistung sei ein eigenes Produkt
  • bling-bling – Glänzender Schmuck
  • booth – anderes Wort für Aufnahmekabine
  • bro – (Subst.) Kurzform von dem englischen Wort „Brother“, Bruder
  • broke – (Adj.) pleite

C

  • Cat – engl. Katze; Personen die man nicht direkt kennt, die aber da sind
  • Catchy – (adjektiv) etw. geht und bleibt schnell im Ohr
  • Chabo – (Subst.) dummer Junge (aus zigeunersprachlich/Rotwelsch tšabo „Junge“
  • Chaia – (Subst.) dummes Mädchen (auch oft einfach nur für Mädchen oder Frau verwendet)
  • Chick (auch Chicka) – (Subst.) (meist neutrale) Bezeichnung für gut aussehende Frauen
  • chillaxen – (Verb) Mischform aus chillen und relaxen; bedeutet jedoch dasselbe wie der Begriff „chillen“
  • chillen – (Verb) Abhängen; rumgammeln; entspannt sein
  • Chronic – (Subst.) (aus dem Ebonix Slang farbiger US Rapper) etwas chronisches, etwas alltägliches, also das was man täglich macht. Aus dem L.A.-Slang auch ein anderes Wort für qualitativ hochwertiges Gras (Marihuana) mit etwas Crack gemischt.
  • Crew – (Subst.) engl. Gruppe; Zusammenschluss von Freunden (z. B. Sprayercrew oder Rapcrew)
  • Crunk – (Subst.) engl. von Crazy und Drunk; Eine Rapart und ein Lebensstil, der sich ausschließlich um Party dreht
  • cutten – (Verb) engl. to cut: abtrennen, abschneiden; bezeichnet das Unterbrechen der Aufnahme bei Luftmangel und erneute Einsetzen der Aufnahme von der abgebrochenen Stelle aus
  • Cypher – (Subst.) Kreise aus Menschen, in denen sich Breaker oder MCs unter Beweis stellen

D

  • damn – von engl. verdammt: heißt verflixt, wird aber ebenso im positiven Sinne verwendet; zum Beispiel verdammt geil
  • def – von engl. geil, toll, prall
  • derbe – anderes Wort für sehr, mega, übel etc.
  • dick – (Subst.) engl. Penis (Adj.) für gut
  • Digga (auch Diggah) – andere Bezeichnung für Kumpel/Homie. Das Wort entstammt vermutlich aus der Hamburger Hip-Hop-Szene und wird häufiger in Hamburg als in anderen Städten wie z. B. Berlin benutzt
  • dill (Adj.) – sei still; abgeleitet von still
  • Diss – (Subst.) von engl. disrespect: ist eine Beleidigung bzw die Aberkennung von Respekt
  • dog – auch anders geschrieben: dawg, dogg. Bedeutet soviel wie Kumpel, Freund.
  • dope – Gepresstes, zu einem Klumpen verarbeitetes Haschisch. Zweitbedeutung: (etwa) fresh, z. B. ein dope-MC
  • Dopeman/Dopeboy – umgs. für Drogendealer, auch: „Jemand, der Dope (siehe oben) klarmachen (beschaffen) kann“
  • down sein – Schlecht drauf sein, traurig sein, auch: „mit jmd. down sein“ mit jemandem einverstanden sein, jemanden verstehen

E

  • Esé – Selbstbezeichnung der lateinamerikanischen Bevölkerung der USA, vergleichbar mit Chicano
  • Extreme Liming – sehr langes und extremes Abhängen, keinen Finger krümmen, einfach nur faul rum liegen und fernsehen

F

  • faker – (Subst.) von engl. fake: jmd. der vortäuscht, etwas zu sein oder zu können, ein Blender
  • feiern – (Verb) Synonym für „Zustimmung“. „Ich feier' das“, gemeint ist „Ich finde das gut“. Man kann auch sagen: „Ich hab mich drauf gefeiert“, gemeint ist „Ich hab mich drauf gefreut“. „Ich feier mir ein’ rein“, bzw. „da hab ich richtig gefeiert“, drückt aus, dass man etwas lustig fand und darüber gelacht hat, sich darüber amüsiert hat
  • fett – Form der Begeisterung. Steht für: „super“, „großartig“, „geil“. Durchaus oft in der Kombination „Derbst fett!“ oder einfach nur „Das ist fett!“ zu finden. Heisst dann soviel, wie: „Das ist richtig gut“, oder auch „Verdammt geil“.
  • ficken – (Verb) Synonym für „besiegen“, aber auch schlagen/verprügeln – das Gegenteil: „Wir wurden gefickt“ (wir wurden besiegt), eventuell auch als „erwischt“ zu verstehen (z. B. von der Polizei)
  • Flick – (Subst.) von engl. Video
  • Flow – (Subst.) von engl. fließen; bezeichnet das Zusammenspiel von Stimme, Beat, Melodie, Text und Aussprache des Rappers
  • Freestyle – (Subst.) von engl. Freistil; improvisiertes Rappen oder Breaken; verbreitet sind auch Freestyle-Battles
  • fresh – (Adj.) von engl. fresh: frisch; neu, noch nicht dagewesen, gut
  • frisch – eigentlich dasselbe wie fresh nur im deutschen Rap, wird aber auch als jemanden frisch machen benutzt, was soviel heißt wie jemanden ficken (siehe oben)
  • fronten – (Verb) von engl. to front: jmd. etwas vorspielen, (versuchte) Vortäuschung nicht vorhandener Realness, „Wasser predigen und Wein trinken“ oder auch herausfordern
  • Fuck – Wird oft benutzt, hat genau die gleiche Bedeutung wie im Englischen z. B. „fuck drauf“ oder „ich geb ein fuck“.

G

  • G (oder auch Gee) vom engl. Gangster, Abkürzung für Gangster. Es sind auch G-Rapper bekannt, also Gangsterrapper
  • Gangbanger – ein gefährlicher Kerl den man nicht provozieren sollte
  • Ganja – anderer Begriff für Marijuana
  • Ghost-Writer – (Nomin.) vom engl. Geist-Schreiber (oder unsichtbarer Schreiber), Autor der im Hintergrund unbekannt bleibt und für einen Künstler den Text verfasst und schreibt. Unter Musikern abfällig gemeint zu einem anderen Musiker

H

  • Hamma – etwas gut finden
  • hang-on – Der Versuch, vorwiegend in schwierigen Lebenslagen, durchzuhalten
  • haten – (Verb) von engl. to hate: hassen; oft benutzter Ausdruck zwischen Hip-Hopern, hat weniger mit Hass zu tun, eher mit Neid. Haten meint grundloses Schlechtmachen
  • Heimkind – Gleiche Bezeichnung wie „Opfer“
  • Hoe (f, Pl. Hoes oder auch Hurensohn/söhne; Verballhornung von engl. whore abwertend: Prostituierte) „Schlampe“, „Prostituierte“. Verwendungsbeispiel: Ein Titel von Snoop Dogg lautet Hoes, Money & Clout
  • Homeboy – (Subst.) Bedeutet soviel wie Nachbar. In seiner ursprünglichen Form eine Anrede an eine befreundete Person oder Gangmitglied. Mit der Zeit wurde das Wort zunehmend ironisiert und hat nun meist eine negative Bedeutung. Homeboy ist an sich zwar kein Diss (Schmähung) an die angesprochene Person, aber zunehmend eine Anrede an eine Person, die gedisst wird
  • Homie – (Subst.) Abkürzung für Homeboy, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung; Anrede meist an eine befreundete Person (in diesem Falle wird oft auch „Homes“ verwendet), im Battle-Rap jedoch als neutrale Anrede an den Gegner
  • Honk- bedeutet so viel wie Idiot oder Dummkopf.
  • Hood – steht für das Wohnviertel in dem man wohnt (I come from the hood). Ableitung bzw. Verkürzung von (engl.) neighbourhood (Nachbarschaft)
  • Hoodrat – Eine Person aus der Nachbarschaft. Klassisches Beispiel im Hip Hop: ein Junge den man immer auf der gleichen Treppenstufe im Treppenhaus sitzen sieht, nachdem man von der Arbeit nachhause kommt.
  • Hook – kann man übersetzen als Refrain
  • Holla – Grußformel. Ableitung von (engl.) to holler (brüllen, rufen), to give a holler (Bescheid sagen, sich melden)
  • hustlen – Sich durch Dick und Dünn im Leben schlagen, Geld auf (meist) illegale Art und Weise machen
  • Hustler – jemand, der sich durch verschiedene (oft illegale) Arbeiten wie z. B. Drogenverkauf oder Zuhälterei am Leben erhält

I

  • Ice – (Subst.) von engl. Eis; im Hip-Hop bildlicher Vergleich, gemeint sind Brillanten und insgesamt auffälliger Schmuck
  • Ill – von engl. krank, erkältet; als ill wird etwas verrücktes, unglaubliches bezeichnet. Es steht im positivem Sinne ähnlich wie sick

J

  • to jack – anderes Wort für ausrauben.
  • Jam – (Subst.) Hip-Hop-Party oder einen Auftritt machen: „Ich hab heute eine Jam“
  • Joystick – plastisch-humoristische Beschreibung des männlichen Geschlechtsorgans
  • Juice – (Subst.) Bekanntes Hip-Hop Magazin im deutschen Raum

K

L

  • LJ – (aus dem englischen: Lightjockey) ist ein Künstler, der das Licht in einer Diskothek macht.
  • Lucka – oder auch „Lucker“ (Abgewandelt aus dem englischen: Luck = „Glück, Erfolg“) ist jemand, der unglaubliches Glück hat.
  • Lude – Zuhälter, bzw Assistent eines „Pimps“ oder Zuhälters ("Hilfszuhälter")

M

  • Magic Stick – (oder auch Sticky Hicky) plastisch-humoristische Beschreibung des männlichen Geschlechtsorgans
  • MC – (aus dem englischen: master of ceremony) ist ein Rapper oder allgemein eine Person, die an einem Battle teilnimmt
  • Mic – (aus dem englischen: microphone) wird als Mikrophon beschrieben

N

  • Nigger – (Subst.) Dieser Slangbegriff (im Jargon auch Nigga, Niggah oder Niggar) wird unter Schwarzen, vermehrt aber auch unter Weißen auf ironische Weise im Sinne von Freund, Kumpel oder „Atze“ verwendet. Unter schwarzen Rappern findet diese Bezeichnung häufig Gebrauch. Beim Battle-Rap kann damit jedoch auch der Gegner auf provozierende, aber auch ironische Art und Weise bezeichnet werden. Vergl. Homie/Homeboy
  • Nuts – (Subst.) von engl. Nüsse
    1. ein Slangwort für Hoden; auch verrückt (This is nuts!).
    2. Volltrottel oder Idiot. Beispiel aus dem Englischen: „They're nuts!“ = „Das sind Idioten!“

O

  • O. G. - Abkürzung für „Original Gangsta“. Das heißt jemand, der wirklich von der Straße kommt und ein hartes Leben hatte und nicht nur dies verherrlicht
  • Old School – von engl. Alte Schule. Bezeichnet heute im allgemeinen Sprachgebrauch sämtliche Rap-Gruppen und -Interpreten, die sich aus dem aktiven Musikgeschäft zurückgezogen haben oder deren Debüt-Veröffentlichungen bereits einige Jahre zurück liegen. Im Speziellen meint man damit die US-amerikanischen Hip-Hop-Pioniere der späten 1970er und frühen 1980er Jahre wie z. B. die Sugarhill Gang, Run-DMC
  • Opfer – sind Leute die keine Anerkennung und Respekt bekommen. Man spricht auch von geopfert werden oder jemanden opfern. Meist nennt man Leute, die gedisst wurden, Opfer
  • Ott – ist die Bezeichnung für Marihuana im Wortschatz der Jugend

P

  • packen – Synonym für Begreifen. Verwendungsbeispiel: „Alter, du wirst es schon noch packen“
  • Peeps – (Subst.) von engl. Leute; Kurzform für people
  • Pimp – (Subst.) von engl. Zuhälter; Bezeichnung für einen Gangsta-Rapper
  • to pimp (up) – (Verb) etwas aufmotzen. Wurde durch die MTV-Serie Pimp my Ride bekannt, der verschiedenste Formate folgten (z. B. Pimp my Fahrrad, Pimp my whatever)
  • Pint – (Subst.) Synonym für Penis; Ursprung ist die angelsächsische Raumeinheit Pint (ca. 0,5 Liter). Soll den (meist eigenen) Penis mit dem Rauminhalt eines halben Liters assoziieren
  • Player/Playa – (Subst.) Prolet oder auch „Pimp“
  • Propz/Props – (Subst.) Respekt-Bekundungen (People Respect Other People Seriously)
  • Punchline – engl. Pointe; Humorvolle Textzeile, die den Gegner hart trifft
  • Punk(s) – Schimpfwort, jedoch nicht auf politische Meinung zu beziehen
  • Pussy – Weibliches Geschlechtsorgan oder auch Bezeichnung für Frauen oder als Diss an Männer

R

  • Ralle – (Subst.) Gegenteil von Atze oder auch „schlechter“ Atze; Zustand des betrunken seins („Ich bin total ralle“)
  • Rapgame oder auch Rapbizz – (Subst.) das Rapgeschäft oder die Rapszene
  • Respect – (Subst.) Ehrerbietung, Anerkennung fremder Leistungen und Skills

S

  • Sens umgspr. wird dieser Begriff für Marihuana verwendet
  • Shit – steht für 1. Haschisch, 2. für Musikstücke (häufig im folgenden Zusammenhang: „Dein Shit ist tight!“)
  • Skills – (Subst., auch Skillz) Fähigkeiten im Umgang mit der Sprühdose, dem Mikrofon, den Turntables etc.
  • Snippet – Zusammenschnitt der Lieder eines Albums als Promo
  • Spitten – (Verb) von engl. fauchen, spucken: steht für Rhymes, die gleich ausgesprochen werden, aber einen unterschiedlichen Sinn ergeben (z. B. Deine Flows sind nur Mysterien wie das Ungeheuer von Loch Ness. Ich flow so ungeheuer bis jedes Loch nässt).
  • Spliff – Aus dem Englischen entlehnte Bezeichnung für eine Marihuanazigarette
  • straight– geradlinig, zielgericht, beschreibt einen zielstrebigen Rapper
  • Strugglen – Probleme haben, mit dem (alltäglichen) Leben zurechtzukommen (von engl. „to struggle“ = mit etwas ringen)
  • Studio-Gangster – Bezeichnung für Gangster die nur im Studio abhängen und Musik machen anstatt das übliche Gangsta-Ding
  • Stunners – Aus dem Ebonix-Slang farbiger US-Rapper, damit ist die Sonnenbrille gemeint, wird aber auch als Slang-Wort für Extasy benutzt

T

  • Ticker – umgs. für Drogendealer, siehe Dopeman
  • tight – (Adj.) von engl. tight: eng, fest, gut. Wird immer in Bezug auf einen Künstler der Szene oder dessen Produkt verwendet und heißt soviel wie sehr gut. Im Slang mancher Künstler der Szene steht dieses Wort jedoch auch als Synonym für betrunken oder breit. Vereinfacht wird es im Deutschen mittlerweile auch Tait oder Teit geschrieben
  • Timbs und Air Ones – Kurzform für Timberland Boots und Nike Air Force 1 - die Klassiker unter den Hip Hop Schuhen
  • Toy, der – (Subst.) von engl. toy: Spielzeug. Wird insb. beim Graffiti abwertend verwendet für Sprüher, die ungeübt und/oder unbegabt sind. Im Rap findet sich das Wort allgemein als abwertende Bezeichnung für Konkurrenten
  • Tüte – (Subst.) Bezeichnung für einen Joint

W

  • Wayne – Ein anderes Wort für „Wen interessiert das, was du da laberst!“
  • Weak MC – (Subst.) Ein in der Gemeinschaft nicht respektierter MC
  • Whack – Adjektiv für schlecht, ein „whack“ MC ist ein schlechter MC
  • Whazzup – Begrüßung und gleichbedeutende Erkundigung nach dem Befinden des Freundes. Abgeleitet vom Englischen „What's Up?“ („Was ist los?“/„Wie geht's?“/„Was geht?“)
  • Whigger – ein amerikanischer Neologismus aus den Worten „white“ und „nigger“, um weiße Personen zu bezeichnen, die sich wie Schwarze kleiden, wie sie sprechen bzw. rappen. Gleich ob von Schwarzen oder Weißen verwendet, ist der Begriff meist abwertend gemeint
  • WOOOOD – (oder whuat, whaaat) engl. what = was
  • Word (oder auch: „Wort drauf“) – dies ist entweder eine Kurzform für „Ich schwöre“, wenn man eine eigene Aussage damit abschließt, oder eine Zustimmung oder ein Beipflichten, wenn ein anderer eine Aussage damit kommentiert. Oft auch „Word Up“ (z. B.: „Word up dog!“ – „Genau Alter!“). Als Frage betont am Ende einer eigenen Aussage auch die Bitte um Zustimmung

Y

  • Yo – Grußformel, kollegial. Dient mitunter auch als Substitut für das Wort Ja oder einfach nur als Füllwort, z. B. wenn ein Rapper anfängt zu rappen
  • Yeazzeard (Yessir) – Grußformel. Abgeleitet aus dem englischen „Yes, sir“
  • Yeah – Ausruf beim Rappen nach einem technisch perfekt vorgetragenen Part


DJing 

  • diggin' in the crates – englisch für „Kisten durchwühlen“. Dies beschreibt die z. T. aufwendige Suche nach „besonderen“ Schallplatten in Platten-Läden, Second Hand-Shops etc.
  • cutten – engl. to cut (= schneiden); das Kopieren von Zitaten meist nicht zur eigenen Crew gehörender Rapper aus einem anderen Track/anderen Tracks; hierbei werden die Zitate durch Scratches „geschnitten“, begleitet und/oder unterlegt
  • scratchen – engl. to scratch (= kratzen); die Erzeugung von Tönen durch rhythmisches Hin- und Herbewegen einer laufenden Schallplatte, wobei man mit einem Fader des Mischpultes bestimmte Töne im Takt ein- und ausblenden kann, um diese zu neuen Melodien zusammenzufügen oder die Scratches mit einem laufenden Beat zu mixen
  • Turntable – Plattenspieler
  • Wheels of steel/One & Twos – Plattenspieler, im Falle des weitverbreiten Modells von Technics (1210 MK2) wird auch oft der Begriff „zwölf-zehner“ verwendet
  • Beat Juggling – ist das Manipulieren zweier gleicher oder verschiedener Platten um eine neue Melodie zu erzeugen
  • Mischpult – ist ein Gerät, das zwischen die Plattenspieler gestellt wird und dazu dient, die Lautstärke und den Klang zweier Plattenspieler zu regeln. Beliebtestes Element ist der Crossfader, mit dem schnell von der einen zur anderen Platte übergeblendet werden kann, beispielsweise, um Scratches in einen Beat einzubauen
  • zwölf-zehner – legendärer Technics-Plattenspieler (Begriffsmonopol)

 

Graffiti 

  • 3D-Style – Stil, bei dem durch Licht- und Schattensetzung plastische Buchstaben erzeugt werden (vgl. Trompe-l’œil)
  • Background – Hintergrund eines Pieces
  • Blackbook – Skizzenbuch, teils mit eingeklebten Fotos und Widmungen befreundeter Writer
  • Blockbuster – große, gut und weit lesbare, eckige Styles
  • bomben – 1. möglichst viele Tags und Bombings malen, 2. illegal malen
  • Bombing – schnell gemaltes Bild, meist nur Outline und fatcap Fill-in
  • Bubbles – kreisförmige Farbflächen, häufig Background
  • Bubblestyle – Style mit rundlichen, wolkenartigen Buchstaben
  • buffen – Reinigen, Putzen, Entfernen von Graffiti, auch das konsumieren von Marihuana
  • Burner – gelungenes oder gut sichtbares Bild, aber auch allgemeine Anerkennung, nicht nur im Graffiti-Bereich.
  • gebustet werden (auch gefickt werden oder gecatcht werden) – als Sprüher entlarvt und bestraft werden
  • Cap – Sprühkopf mit bestimmter Strichstärke
  • Fatcap – Sprühkopf mit hohem Farbausstoß und breitem Strich, geeignet z. B. für Fill-ins
  • Skinnycap – Sprühkopf mit niedrigem Farbausstoß und dünnem Strich, geeignet z. B. für Outlines und Highlights
  • Character – figürliche Darstellungen, oft Comic-Charaktere oder im Comic-Stil gezeichnet
  • crossen – von engl. durchkreuzen; mutwilliges Zerstören eines fremden Bildes, durch Durchstreichen oder Übermalen mit eigenen Tags
  • End to End (auch „end2end“, „e to e“ oder „e2e“) – von Anfang bis Ende bemalter Zug-Waggon
  • faden – von engl. fade (out/in): abblenden/aufblenden; Faden ist das Erstellen eines in sich verlaufenden (nicht abrupten) farblichen Übergangs
  • Fill-in – Füllung der Buchstaben, Fläche innerhalb der Outlines
  • Ficken – („gefickt werden“) von der Polizei bei einer Aktion gefasst werden, heutzutage wird auch das Wort „gecashed“ verwendet
  • Flow – Harmonie im Aufbau eines Bildes, guter Fluss der Buchstaben
  • going over – Über Bilder von anderen Sprühern sprayen, in der Szene nicht gern gesehen und als Mittel anderen zu schaden genutzt
  • Hall of fame oder Hall – legalisierte Flächen mit oft hochwertigen Bildern
  • Highlights – gemalte Lichtreflexe, meist weiße Linien im Innenbereich der Buchstaben
  • Kanne/Can – Sprühdose
  • Line – Bahntrassen, Gleisstrecke
  • Lay-Up – kleine Zugabstellanlagen, Kehranlage, an denen die Züge kurz abgestellt werden
  • malen, Maler – Graffiti sprühen, Graffiti-Sprüher
  • Outline – unmittelbare Umrandung der Buchstaben eines Graffiti-Schriftzuges
  • Overkill – passiert bei billigen Dosen wenn die Farbe nicht sprühend rauskommt sondern noch flüssig wie ein Strahl Ventilexplosion...
  • Second Outline – Linie, die den gesamten Schriftzug umrahmt
  • Piece – aufwändiges, großflächiges Graffiti, abgekürzte Bezeichnung für Masterpiece
  • Panel – Fläche zwischen zwei Türen auf einer S-Bahn
  • Quickpiece – siehe Bombing
  • Rooftop – von engl. Hausdach; Pieces auf Dachvorsprüngen
  • Spot – von engl. Platz; zum Sprühen eines Bildes geeigneter Ort
  • Hotspot – von engl. Heißer Platz; Sehr beliebter oder zugänglicher Ort (Perfekte Stelle)
  • Schraffo – Synonym für Throw-Up
  • scratchen – mit Schleifpapier und Ähnlichem Tags in Scheiben und ähnliches ritzen
  • Stencil – Sprühschablone
  • Style – 1. Synonym für Piece, 2. künstlerischer Stil eines Malers
  • Tag – Signaturkürzel, Unterschrift, Künstlername eines Malers
  • taggen – Anbringen des eigenen Tags mit Sprühdose oder Edding-Marker
  • Throw-Up, T-UpBombing mit einfarbig schraffiertem Filling
  • Top to Bottom (auch „top2bottom“, „t to b“ oder „t2b“) – von oben bis unten bemalter Zug-Waggon
  • Toy – unerfahrener oder schlechter Writer. Wird inzwischen auch im (Battle-)Rap benutzt
  • Trash Train – ausrangierter, bemalter Zug
  • Trash Yard – Abstellgelände für nicht mehr eingesetzte Zug-Waggons
  • Trainbombing – Besprühen von Zügen
  • Whole Car – ganzflächig (e2e + t2b) bemalter Waggon
  • Whole Train – Zug mit ausschließlich ganzflächig bemalten Waggons
  • Wildstyle – kompliziertes und verschlungenes Bild
  • Writer – Graffiti-Sprüher
  • Yard – Bahnareal, Abstellgelände für Züge

 

MCing 

  • Bar von engl. bar: Takt; siehe Line
  • Battle – (Subst.) von engl. battle: Schlacht; Kräftemessen zwischen zwei MCs, das unterschiedliche Formen haben kann. Ein Battle kann entweder freestyle stattfinden oder ein Schlagabtausch von vorbereiteten, geschriebenen Battletexten sein. Meist wird ein solcher Battle von einer Jury oder dem Publikum bewertet. Siehe Battle-Rap.
  • Blender (Subst.) ein störender MC, der versucht, die guten MCs zu behindern; diesen Ausdruck prägte v. a. Samy Deluxe; siehe auch Wack MC, jemand, der nur vorgibt, MC, Writer, DJ, Beatboxer oder Breaker zu sein oder gar ein Hip-Hop-Head, Fake
  • Buster Verräter, Angsthase („He ain't here cuz he's a buster“)
  • Digga – (auch Dicker, Digger, Diggah usw.) (Subst.) von dt. Dicker (ursprünglich norddeutsch für „Dicker Freund“); Neutrale Anrede an eine Person. Diese angesprochene Person kann aus einem sehr breiten Spektrum kommen, denn Diggah wird z. B. sowohl bei Battlegegnern als auch bei Freunden verwendet.
    Das Wort Digga wird vor allem in der Hamburger Hip Hop-Szene benutzt und gilt eher als Hamburger Slang denn als Hip-Hop-Slang. Wird vermutlich genommen, weil der Ausdruck Nigga als rassistisch empfunden wird, wenn er von Weißen verwendet wird. Andere Ursprünge können auch im Australischen liegen, wo es ein Synonym für Kumpel ist.
  • Diss – (Subst.) von engl. to dis, kommt von to disrespect: nicht respektieren; eine andere Person durch Rap, Aussagen oder Handlungen demütigen und beschimpfen. Siehe Dissen (Slang) und Battle-Rap
  • Doubletime – Raptechnik, bei der in doppelter Geschwindigkeit gerappt wird. Wichtig hierbei ist es die Verständlichkeit aufrecht zu behalten. Weitere Abwandlungen, wie Trippletime sind eher selten
  • droppen – (Verb), von engl. to drop: rauswerfen, ausschalten: Vorläufig als Synonym für „kicken“ benutzt (Alben, Stylez oder Reime werden gedroppt)
  • fake – (Adj.) von engl. fake: falsch, gefälscht; wird vor allem verwendet, wenn der Eindruck entsteht, dass ein MC, sein Auftreten, seine Texte und/oder sein Flow nicht für seine eigene Person stehen, sondern er versucht einen besseren MC zu kopieren oder ein sonstiges Auftreten verkörpert, das eigentlich nicht zu seiner Person passt. Siehe Wack MC
  • flexen – (Verb) einen Part raptechnisch gut, eindrucksvoll und überzeugend vortragen
  • Flow – (Subst.) von engl. to flow: fließen; Textfluss beim Rappen; Unter Flow versteht sich die ganze Art und Weise, wie der Rapper Text und Beat verbindet. Dazu zählen Geschwindigkeit, Stimmlage, ob gesungen wird und noch einige andere Aspekte. Die Fähigkeiten eines Rappers werden neben seinen Texten vor allem an seinem Flow und seinem Abwechslungsreichtum in diesem gemessen.
  • Gig – Rapkonzert oder Auftritt
  • Halfway Thug – von engl. thug (Rowdy, Schläger); Mittlerweile veraltetes Wort für einen Wanksta bzw. Studiogangster
  • Hook – siehe Hookline
  • Hookline – (Subst.) von engl. hook: Haken, engl. line: Zeile; Entspricht einem Refrain eines Lieds und wird deshalb auch manchmal so genannt. Es handelt sich hierbei um ein besonderes Stück eines Tracks, der nicht zwangsweise in einem Track enthalten sein muss. Charakterisierend für eine Hook(line) ist normalerweise ein veränderter Flow, seine wiederkehrende Form und manchmal auch ein eigener Beat und Gesang. Die Hookline besteht normalerweise nicht – wie der Name vermuten lässt – aus nur einer Zeile, sondern besonders oft aus vier/acht Zeilen
  • kicken – (Verb) von engl. to kick: treten; rappen; herausgeben; publizieren (Gekickt werden normalerweise Lines, Texte, Tracks, Alben, Styles etc.)
  • Line – (Subst.) von engl. line: Linie, Zeile; Zeile in einem Raptext, Zuglinie (Gleis)
  • MC – Kürzel für Master of Ceremony; inzwischen oft fehlübersetzt als Microphone-Checker; ursprünglicher Begriff für einen Rapper. Anfangs waren MCs nur da, um die DJs zu unterstützen und die Leute zu animieren
  • Part – (Subst.) von engl. part: Teil; ein Rap, der als feste Einheit gesehen wird. Ein Part kann einen ganzen Track darstellen oder einen Teil eines Tracks. Produzieren zum Beispiel zwei MCs einen Track, indem sie nacheinander rappen, spricht man von zwei Parts. Auch das Produkt eines Rappers kann in verschiedene Parts unterteilt werden, wenn z. B. ein gravierender Beat- und/oder Flowwechsel vorliegt oder wenn ein Track in Strophen und eine wiederholende Hook unterteilt ist
  • punch – (Verb) von engl. mit der Faust schlagen, kurz für Punchline
  • Punchline – (Subst.) engl. punchline: Pointe; Zeile, die eine besonders heftige (niederschlagende) Aussage enthält. Kommt vor allem in Battletexten vor. Aufbau: Die erste Zeile ist eine „normale“ Battle-Zeile, nichts besonderes. Die folgende Zeile enthält einen Witz (Pointe), oft beleidigender Art
  • Studiogangster– Ein MC der vorgibt, dass er ein Leben voller Verbrechen, Gewalt etc. führt. Dieses Wort wird häufig in Diss-Tracks verwendet. Das Wort ist vergleichbar mit den Wörtern Wanksta und Halfway Thug
  • Track – (Subst.) von engl. track: Lied; Raplied (Track steht im allgemeinen Sprachgebrauch natürlich für ein Lied im allgemeineren Sinn. Doch der Begriff Track, verwendet im Hip-Hop-Jargon steht tatsächlich nur für Raplieder.)
  • Wanksta – ein MC, der vorgibt ein Gangster zu sein, aber in Wahrheit keiner ist. Oft verwendet als schwerer Diss in Diss-Tracks

 
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